Der 1. Preis der Kategorie Musik stellt sich vor: Unterwasser im Rampenlicht

Versteckt vor der Verfolgung der Nazis schrieb Curt Bloch vor rund 80 Jahren
gegen seine Verzweiflung, gegen Hoffnungslosigkeit, Wut und Trauer an.
Gedichte, bissig, satirisch, aber auch sehr emotional, die er in selbstgestalteten Zeitschriften, dem Unterwasserkabarett, zusammenfasste, und die unter den Untergetauchten und ihren Helfern kursierten.
Heute stellen wir, die Schüler der Musikkurse der Q2 von Juliane Völz-Schellhorn und Dr. Markus Kiefer, uns die Frage: Was sagen uns diese Texte heute? Was hat Kunst mit dem Leben zu tun? Welche Rolle spielt Kunst in existenziellen Krisen?
Völlig frei in der Auswahl der Gedichte, frei in der Art der Umsetzung und ohne Vorgaben für eine ästhetische Umsetzung konnten wir uns in einer im Unterricht initiierten Projektarbeit mit diesen Fragen und dem Werk Curt Blochs auseinandersetzen.
So entsteht in den Musikstunden ein Kaleidoskop von Kompositionen. In verschiedenen Besetzungen mit Klavier, Gitarre, Violinen, Klarinette, Querflöte und Percussion setzen wir die Texte auf vielfältig Weise sprachlich-musikalisch um. Verbunden werden die Kompositionen mit einer Rahmenhandlung, die Curt Blochs Situation im Versteck widerspiegelt.
Die Präsentation zeigt, welch große Wirkung die Gedichte entfalten, wenn sie nicht nur gelesen, sondern gespielt und musiziert werden. Die Rufe nach Gerechtigkeit, dem Ende des Kriegs, Freiheit und der Wille zum Aufbau einer besseren Welt sind auf beklemmende Weise heute so aktuell wie vor 80 Jahren.
Aus der Laudatio der Jury: „Besonders überzeugt hat (…) ein musikalisches Projekt, das eine inhaltliche Tiefe mitbringt, die uns sehr berührt hat. Eine instrinsische und zeitgemäße Beschäftigung mit Fragestellungen, die heute so aktuell sind wie vor 80 Jahren. (…) Musikalische Eindrücke, die unter die Haut gehen.“
Wer sich näher mit Curt Bloch beschäftigen möchte, sei auf die Homepage https://curt-bloch.com/de/ verwiesen.