Kursfahrt der Bio-LKs 12 nach Göttingen vom 27.01.08 bis zum 30.01.08

Sonntag, den 27.01.2008, begann nachmittags unsere Biologieexkursion in das X-LAB nach Göttingen.

Das X-LAB ist ein Experimentierlabor, welches eine Brücke schaffen soll zwischen Schule und Hochschule. Es ist das Zentrum des naturwissenschaftlichen Campus der Universität Göttingen. Unter Anleitung von Wissenschaftlern sollte uns dort die praktische Biologie näher gebracht werden.

Nach einer nasskalten Busfahrt erreichten wir gegen Sonntagabend das farbenfrohe X-LAB-Gebäude.

Die Leiterin des Experimentierlabors, Dr. Eva-Maria Neher, führte uns zunächst in die Grundregeln und Leitgedanken des Instituts ein. Daraufhin wurden wir auf kleine, gemütliche Apartments (mit eigener Küche!) verteilt und verbrachten einen geselligen Abend miteinander.

Der nächste Tag begann früh. Nachdem wir uns am Frühstücksbuffetgestärkt hatten,stürzten wir uns voller Motivation ins Forscherleben. Der Leistungskurs von Frau Wolff befasste sich hierbei mit der Suchenach der Urmutter, während unser Kurs von Frau Leiß sich mit dem Weg vom Gen zum Protein beschäftigte. Dr. Corinna Feil stand uns dabei mit Rat und Tat zur Seite.

Als wir in den grundlegenden Labortechniken und Sicherheitsbestimmungen unterwiesen worden waren, begann zunächst einmal ein unterrichtsähnlicher theoretischer Teil. Wir besprachen den Aufbau der Experimente, die folgen sollten, und wiederholten Stoff aus unserem Schulunterricht.

Nach diesen Vorbereitungen ging es endlich los: Wir starteten mit unserem ersten Experiment! Es ging dabei um die Herstellung von so genannten Agarplatten und von Nährlösungen. Das bedeutet, dass wir mit E.coli-Bakterien gearbeitet und deren Wachstum unter verschiedenen Bedingungen beobachtet haben.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging uns die praktische Arbeit dann immer lockerer von der Hand, sodass wir vergnügt zum Mittagessen in die Mensa gingen.

Am Nachmittag widmeten wir uns der Isolierung von Plasmid-DNA aus E.coli-Bakterien. Bei diesem Experiment durften wir zum ersten Mal eine Zentrifuge benutzen, und zwar um die DNA von dem Lysat einer Lösung zu reinigen. Daraufhin war der zentrale Schritt eine Klonierung der E.coli-Bakterien-DNA. Hierzu transformierten wir die isolierte Plasmid-DNA auf unsere Agarplatten. Es folgte noch ein wenig Theorie, dann war der erste Forschungstag auch schon vorbei.
Abends unternahmen alle zusammen einen Ausflug in die Göttinger  Innenstadt und ließen den Tag fröhlich ausklingen...

Der Dienstag begann genauso früh wie der Montag. Bis zur Mittagspause arbeiteten wir konzentriert an der Konzentrationsbestimmung der isolierten DNA. Da dieser Versuch auf den des vorangegangenen Tages aufbaute, fiel er uns relativ leicht.
In der zweiten Hälfte unseres Forschertages erhielten wir sich im Reagenzglas befindende, grün-fluoreszierende GFP-Gene einer Qualle und bauten diese mithilfe der so genannten Polymerasen-Ketten-Reaktion in die isolierte DNA ein. Die Lösung brachten wir auf neue Agarplatten. Dieses Experiment lehrte uns gleichzeitig, dass ein Forscher sehr viel Geduld haben muss: Denn auf das Ergebnis dieses Versuches mussten wir bis Mittwoch warten.
Daher konnten wir an diesem Tag experimentell nicht mehr viel tun, weshalb wir uns wieder mit Theorie beschäftigen mussten.
Hiernach beschlossen wir, Göttingen unsicher zu machen und auf unser Wissenschaftlerdasein anzustoßen.

Dennoch starteten wir gut in unseren letzten Tag.
Endlich durften wir eine Agarosegel-Elektrophorese praktisch durchführen, auf die wir uns im Unterricht in Wiesbaden schon lange vorbereitet hatten. So eine Gelelektrophorese wird beispielsweise für Vaterschaftstests verwendet.
Der krönende Abschluss unserer Fahrt aber war das Ergebnis unserer Agarplatten, die wir am Dienstag hergestellt hatten: Unter UV-Licht fluoreszierten sie grell grün!! Unser Versuch war gelungen! Wir hatten es geschafft, ein fremdes Gen in E.coli-Bakterien einzubauen!
Glücklich und geschafft fuhren wir mittags nach Wiesbaden zurück.

Die Exkursion war ein einziger Erfolg. Wir haben die Möglichkeit bekommen, einmal selbst etwas in der Praxis durchzuführen, was wir vorher nur aus den Lehrbüchern kannten. Wir möchten uns daher für diese lehrreiche und etwas andere Studienfahrt bei den Lehrkräften und den Wissenschaftlern am X-LAB, die uns betreut haben, bedanken.

Julian Esslen, Lydia Koreng, Nora Kirschhöfer