Japanische Delegation an der Diltheyschule

Firma informiert sich über Medieneinsatz an deutschen Schulen

Interesse an ihrem Einsatz neuer Medien ist für die Diltheyschule eigentlich nichts Ungewohntes, schließlich war man bereits Medienschule des Monats des Landes Hessen und hat sich mit seinem Tablet-Computer-Projekt auch auf der diesjähren Medienbildungsmesse in Frankfurt präsentiert. Dass aber Ende November eine Delegation aus Japan anreiste, um sich am ältesten Wiesbadener Gymnasium über den Medieneinsatz an deutschen Schulen zu informieren, war dann doch etwas Besonderes. Bei den 27 Besuchern (plus zwei Dolmetschern) unter Führung von Noboru Ohkubo, seines Zeichens Präsident der Japan Association for promotion of Science Education and Equipment, handelte es sich um Mitglieder der Firma Uchida Yoko Co., die in Japan Schulen mit Medientechnik, aber auch mit Geräten für den naturwissenschaftlichen Unterricht, ausstattet. U. a. ist man dort an einem Projekt beteiligt, bei dem der Einsatz von Tablet-Computern an Schulen evaluiert und die Geräteauswahl für eine große Anzahl japanischer Schulen getroffen werden soll, während die Diltheyschule eine von vier Schulen in Wiesbaden ist, an denen eine entsprechende Untersuchung mit wissenschaftlicher Betreuung durch die Universität Mainz erfolgt. Und so waren die Besucher dann natürlich auch besonders daran interessiert, dem Unterricht mit diesen Geräten beiwohnen zu können, wozu ihnen bei zwei Doppelstunden in den Fächern Mathematik und Politikwissenschaft Gelegenheit geboten wurde. Außerdem wurde ihnen in einer Führung durch die Schule die weitere Ausstattung der Schule gezeigt, darunter die Physikräume und -sammlung, die gerade mit neuen Geräten ausgestattet werdenden Computerräume und Klassenräume mit interaktiven Whiteboards. Besonderes Augenmerk galt auch der elektronischen Lernplattform der Schule, über die Lehrer und Schüler Nachrichten und Materialien austauschen können; die Diltheyschule setzt hierzu die freie Software Moodle ein. Da diese auf einem Server des Medienzentrums der Stadt Wiesbaden läuft, ist gesichert, dass die Daten nicht durch eine Firma zu anderen, z. B. kommerziellen, Zwecken ausgewertet und verwendet werden. Abgeschlossen wurde der Besuch schließlich mit einem Mittagessen in der neuen Mensa der Schule, aber natürlich nicht ohne dass die Japaner in typisch asiatischer Höflichkeit ein Gastgeschenk überreichten: ein von Uchida Yoko vertriebenes Mikroskop mit Kamera, das in Zukunft im Biologieunterricht der Schule sicherlich gute Dienste leisten wird.

Thomas Klein