Vögel aktuell, ganz auf Draht.

Kunststücke des Kurses E2 Poessnecker

 Kurz vor dem Beginn der Sommerferien sind sie auf einmal alle da. Die luftigen Drahtvögel versammeln sich restlos unbekümmert auf den Tischen des Dilthey´schen Kunstraums. Ein Gezwitscher ohne Ende. Metallische Tierchen, durchsichtig und offensichtlich ganz und gar aus der Zeit gefallen. Frech schauen sie in die Gegend, voller Vorfreude ihre Benotungen zu erfahren.

Auf die Zwischentöne kommt es an, piepsen die Spatzen dem Kunstlehrer zu, der gerade das strubbeligste Huhn des Kunstkurses aus der Familie Zawieja begutachtet. Oha, Donnerwetter, glatte 15 Punkte! Lara und Nicoles Bürschlein flattern sofort aufgeregt umher, Susanne Ridders drahtgefiederter Freund schaut derweil nach schmackhaften Insekten.

Der Lehrplan Kunst E2 schreibt die experimentelle Erkundung ästhetischer Phänomene vor. Vögel gehören auch dazu. Es geht also, so sagt uns Augeens kleiner Metallstorch, klapper, klapper, wieder einmal um das schöpferische Suchen und Finden von Ausdrucksformen des plastischen Gestaltens, das Erstellen eines eins-, zwei-, dreidimensionalen Objekts: Vogel.

Nach den Sommerferien wird sich alles verfliegen, aber die Mühe, aus 50 Meter langen Drähten lustige Wesen erschaffen zu haben, verwandelt sich heute in ein kleines, stolzes Künstlerglück der Schülerinnen und Schüler.

Ulrich Poessnecker