Griechenlandfahrt Oktober 2017

Griechenland ist blau. Blauer Himmel, blaues Meer, blaue Berge und Täler.

Doch am ersten Tag unserer Fahrt sehen wir davon erst einmal noch nicht so viel. Am späten Nachmittag kommen wir sonntags am Flughafen von Athen an. Während wir durch die Gänge des Flughafens zu unserem Bus laufen, sehen alle hellwach nach links und rechts – und lesen einander stolz, dass sie die griechische Schrift beherrschen, die Schilder vor, wobei wir einige irritierte bis belustigte Blicke der Griechen ernten…

Abends laufen wir dann durch das nächtliche Athen und sehen zum ersten Mal die Akropolis auf ihrem Felsen hoch über der Stadt aufragen.

Am nächsten Morgen machen wir uns nach einem kurzen Besuch der Agora daran, die Akropolis zu besteigen. Für einen Tag im Oktober ist es erstaunlich heiß und als wir oben ankommen, hocken sich die meisten erst einmal in den Schatten des Parthenontempels. Doch der Aufstieg hat sich gelohnt: Von hier oben sieht man ganz Athen vor sich ausgebreitet. Weiße Häuserwürfel, die die Flanken der Berge bedecken, die Athen einschließen.

Am Abend entdecken wir, dass unser Hotel eine Dachterrasse hat, hoch über den Dächern Athens, das jetzt bei Nacht nur noch aus gelben Lichtflecken und der angestrahlten Akropolis besteht.

Mit dem nächsten Morgen ist der erste Tag gekommen, an dem wir das Blau der griechischen Berge zu sehen bekommen. Der Bus fährt uns über enge kurvige Straßen durch Olivenhaine und alte Orangenplantagen immer höher in die Berge hinein, bis wir schließlich am Ziel sind: Delphi. Man hat es gar nicht an dieser Stelle erwartet; hoch über einem langgezogenen Tal, eng an den Fels geschmiegt, der über der antiken Stadt aufragt. Bei ähnlichen Temperaturen wie am Tag zuvor erklimmen wir Höhenmeter um Höhenmeter, bis wir am Apollotempel vorbeigekommen sind und das Stadion erreichen. Von hier oben versteht man, warum sich die Menschen ausgerechnet diesen Ort für ihr Heiligtum ausgesucht haben. Hoch über dem blauen Tal, dicht unter den Felsen, die bei Sonnenuntergang magisch leuchten, hat dieser Ort etwas Besonderes.

Nach dem letzten Abend in Athen auf der Dachterrasse verlassen wir das Hotel und machen uns auf den Weg nach Korinth. Wenn man aus den Fenstern des Busses schaut, sieht man Ölbäume, Felder und kleine griechische Häuser. Doch dann fährt der Bus auf eine Brücke und plötzlich wird die Landschaft von einer schnurgeraden und sehr tiefen Schlucht durchschnitten, auf deren Grund strahlend blaues Wasser fließt. Der Isthmos von Korinth.

Nach einem Halt im antiken Korinth geht es weiter nach Mykene. Durch das Löwentor gelangen wir in die Ruinen der antiken Stadt. Über Felsen, Gesteinsreste und trockenes Gras erklimmen wir den Burgberg – von dem man eine wunderschöne Aussicht hat. Inzwischen sind Wolken aufgezogen und in dem grauen Dämmerlicht liegt ein weites Tal vor uns, dahinter die Berge und links am Horizont das Meer.

Letztes Ziel für heute ist das Theater in Epidauros. Das halbrunde und beeindruckend große Theater hat eine ziemlich gute Akustik, die von einer Sängerin und einigen Sängern der Männer-WG gleich getestet wird. Wie an fast allen Stätten, an denen wir ankommen, gibt es auch hier kein wirkliches Mittagessen, nur Orangensaft und Kekse…

Am späten Nachmittag sind wir dann endlich in Tolo, einer wunderschönen kleinen Stadt direkt am Meer. Von unserem Hotel sind es nur ein paar Schritte zum Strand, wo dann alle den Nachmittag verbringen.

Unser letztes großes Ziel ist Olympia. Zwischen alten Säulen, Überresten von Tempeln und Hallen laufen wir zum Stadion. Genau da, wo schon in der Antike die Griechen ihre Olympischen Spiele veranstalteten, treten auch wir zum Wettlauf an.

Wieder zurück im Hotel wird der letzte Abend in Tolo selbstverständlich ebenfalls am Strand verbracht. Alle genießen den Rest des letzten Tages (und der letzten Nacht) in Griechenland, denn schon am nächsten Morgen geht es wieder zurück zum Athener Flughafen.

Nachdem wir mit dem Zug am Hauptbahnhof in Wiesbaden angekommen sind, verabschieden wir uns voneinander. Dann gehen alle nach Hause, reich an neuen Freundschaften, Erlebnissen, Fotos und Schlafmangel.

Isabel Kurth