Schüler der Diltheyschule erklärten die Welt der Technik

"Apollon" und "Biodiversität" – so lauteten zwei durch die Landesoffensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) geförderte Technologieprojekte, die Schüler der Wiesbadener Diltheyschule im Rahmen des 2. Hessischen Transferforums in verständlicher Form vorstellten.

Für ihre kreativen Präsentationen vor rund 250 Wissenschaftlern, Ingenieuren und mittelständischen Unternehmern überreichte Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann als Schirmherrin der vorgestellten Projekte den beiden Schülerteams eine Urkunde und jeweils ein Geschenk als Dankeschön für das außerordentliche Engagement.

Biologische Vielfalt von Organismen schützen

Das Projekt "Klassifikations- und Bewertungskonzept auf Grundlage der Biodiversität von Boden- und Wasserorganismen in Bezug auf Klimawandel und anthropogenen Stress" erklärte das Schülerteam des Leistungskurses Biologie der Diltheyschule Wiesbaden. Dazu benötigten Sina Steinmeier und Helena Burkhardt knapp fünf Minuten, und sie überraschten das Publikum mit ihrer einfallsreichen Präsentation. In dem Projekt, das die Flörsheimer Firma ECT Oekotoxikologie und das Institut für Gewässerschutz Mesocosm aus Homberg/Ohm in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut BiK-F (Senckenberg-Museum und Universität Frankfurt) durchführten, geht es u.a. um die Erforschung der Zusammenhänge zwischen klimatischen Einflussfaktoren und Pestiziden auf die im Boden lebenden Mikroorganismen und Tiere.

3D-Lichtbilder in Sekunden

Welche Bedeutung das Renderingwerkzeug Apollon bei 3D-Simulationen hat, demonstrierten die beiden Schüler Marcel Müller und Alessio Sammartino des Grundkurses Mathematik, ebenfalls auf sehr kreative Weise. In fünf Minuten veranschaulichte das Schülerteam der Diltheyschule das hoch komplexe Projekt, so dass es auch für Fachfremde verständlich war. Bei diesem Gemeinschaftsprojekt, das die Softwarefirma weltenbauer. Software Entwicklung aus Wiesbaden gemeinsam mit der Hochschule RheinMain entwickelt hat, werden Beleuchtungssituationen von 3D-Spielen und Simulationen in Bildern gespeichert, um den Prozess der finalen Bildberechnung erheblich zu beschleunigen. Die Erzeugung dieser "Lichtbilder" ist mit Apollon in Bruchteilen der Zeit möglich, die klassische Renderingwerkzeuge bisher benötigten.

Verzahnung von Naturwissenschaft und Kultur

Die Diltheyschule in Wiesbaden stärkt als Kulturschule des Landes Hessens über solche Engagements den naturwissenschaftlichen Bereich. "Die Verzahnung naturwissenschaftlicher Inhalte mit kulturellen Aspekten ist eines der Ziele, dem wir hier durch die Herausforderung an die Schüler folgen, ein wissenschaftliches Thema kreativ und ansprechend aufzubereiten", erklärte Melanie Stahl, die betreuende Fachbereichsleiterin der Diltheyschule.

Genau das war unter anderem die Intention der Veranstalter TechnologieTransferNetzwerk Hessen und Hessen ModellProjekte der Hessen Agentur, die das 2. Hessische Transferforum im Auftrag des Hessischen Wirtschafts- und des Wissenschaftsministeriums organisierten. Die Schüler sollten durch ihre intensive Auseinandersetzung mit einem hoch komplexen Technologieprojekt zum einen zeigen, dass sich hinter wissenschaftlich formulierten Titeln spannende Themen verbergen und diese sich auch für Laien verständlich darstellen lassen. Sie hatten für diesen Zweck alle Freiheiten der Präsentationsmöglichkeiten. Zum anderen erhielten sie die Einsicht, dass alle Produkte des täglichen Lebens mit intensiver angewandter Forschung und Entwicklung verbunden sind – und dass die Naturwissenschaften, die sie im Unterricht erlernen, die Basis hierfür darstellt. Beide Schülerteams haben mit großem Einsatz ihre Präsentationen vorbereitet, dabei wertvolle Erfahrungen vor allem im Umgang mit den am Projekt beteiligten Unternehmen gesammelt und sich in der Auswahl eines naturwissenschaftlichen Studiums bestätigen lassen.