Trierfahrt des Leistungskurses Latein 2025

23. Januar 2025, Donnerstagmorgen: Mit acht mehr oder weniger ausgeschlafenen Personen, vier Stunden zuckelnder Zugfahrt in Aussicht und einem Kartenspiel in der Hand fing alles an.

Die ehemals blühende Handelsstadt Trier (Wortlaut jeglicher Touri-Seite) erreichen wir um die Mittagszeit.

Kurz wird in die Jugendherberge – Warsberger Hof 42 - reingeschnuppert, und los geht’s zum bekanntesten Programmpunkt der Römerstadt: Wir besichtigen die Porta Nigra.

Eine Info zur Porta Nigra: Vor vielen hundert Jahren hat sich dort der Mönch Simeon einmauern lassen. Seinetwegen wurde die Porta Nigra durch Anbauten zu einer Kirche umfunktioniert und deswegen nicht zerstört. Pragmaticissime, oder? (Schaut das ruhig nach, Lateinabwähler! - Etwas, das ich mit Sicherheit nicht tun muss.)

Nach einem gemeinsamen Selfie schlendern wir eiligen Schrittes zur Konstantinbasilika weiter. Sie besteht aus einem einzigen Saal, ist heute eine Kirche und diente der Repräsentation des Kaisers. Wie er wohl hieß?

Auf dem Weg zum Landesmuseum passieren wir einen Spielplatz aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, der von einer Stadtmauer aus dem zweiten Jahrhundert begrenzt wird. Hallo, Trier.

Es dunkelt schon, als unsere lateinische Reisegruppe die Römerbrücke erreicht. Und wieder ist der Kontrast zu sehen: Autos brausen über eine Konstruktion, die von den Römern selbst erbaut wurde.

Freizeit, sie ist da! Wir gehen verschiedener Wege, saugen lateinische Luft in uns auf, bis wir vor Strebertum beinahe platzen und finden schließlich vor dem Restaurant „Zum Domstein“ wie die Fäden eines Spinnennetzes wieder zusammen. Hier kann echte römische Küche genossen werden!

Frau Sarnowski gibt außerdem allen Freiwilligen einen Becher Mulsum aus. Das ist ein mit Honig vermischter Wein römischer Art.

Danach ist der Abend für uns noch nicht um, stattdessen siedeln wir über in die „Craftprotz Kreativbierbar“. Der Pub hält, was sein Name verspricht: Eine Runde Karten nach der anderen wird über den Tisch gefetzt.

Nach einem jugendherberglichen Buffetfrühstück spazieren wir am Tag darauf durch die frische Morgenluft. Unser Ziel: das Amphitheater. Nicht nur lassen sich die einstigen Zuschauerränge noch gut in begrasten Abhängen erkennen; es gibt noch dazu Zugang zu den Katakomben, in denen Gladiatoren und wilde Tiere vor ihren Kämpfen vor Angst um die Wette schwitzten.

Auch die Katakomben unseres nächsten Besichtigungsziels durchlaufen wir - die der Kaiserthermen.

Trotz der Fülle an sich gleichenden, dunklen Gängen finden wir uns irgendwann alle wieder vor den Fuß des Konstantin. Zwei mal eins fünfzig groß ist die Überrestkopie der einstigen Marmorstatue. Sie liegt direkt vor den Thermen. (Original in Rom)

Unser letzter Abstecher namens Dom ist mit seinen 25 Metern Höhe nur unwesentlich höher. Die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier ist die älteste Bischofskirche Deutschlands. Das Wort majestätisch trifft es wohl am besten.

Um 13 Uhr 48 startet unser Zug am Bahnhof. Damit findet die Studienfahrt ein Ende. Aus unseren Erwartungen kristallisierte sich ein zeitgeschichtlich kontrastreiches Städtchen heraus, voll von Orten und Geschäften – einem „dm“ in rosa!, von Antike und Moderne und von allem dazwischen.

Tschüss Trier, war schön mit dir.

Mia Ried