Vom 3.-4. Februar waren der Geschichte Leistungskurs, der Französisch Leistungskurs und der Französisch Grundkurs auf einer Fahrt nach Verdun. Ziel der Fahrt war die Besichtigung der historischen Stätten im Umkreis Verduns zum Thema des Ersten Weltkriegs und der damit verbundenen Schlacht von Verdun. Die Schlacht begann am 21. Februar 1916 und endete am 19. Dezember 1916 mit einem Sieg Frankreichs bzw. der Entente Mächte. Die Schlacht gilt bis heute nach der Schlacht an der Somme als diejenige Schlacht im Ersten Weltkriegs, die die meisten Todesopfer forderte.
Nach Ankunft in Verdun begann unsere Besichtigung mit einem Besuch des Ortes, an dem die Schlacht auf Befehl der Deutschen ausgebrochen ist. Besonders einprägsam war hier, wie auch in der ganzen Umgebung, die Kraterlandschaft, die durch das Artilleriefeuer entstanden ist. Allein am ersten Tag der Schlacht sind zwei Millionen Geschosse in der Landschaft eingeschlagen. Danach ging es weiter zu einem Friedhof für die deutschen Kriegsgefallenen. Hier konnten wir auch zwei Gräber finden, in denen Wiesbadener Soldaten bestattet wurden. Als Abschluss der Führung am ersten Tag fuhren wir zu den Überresten eines Dorfes, welches durch die Schlacht vollständig zerstört und danach unbewohnbar wurde. Heute steht an seiner Stelle eine Gedenkkapelle. Am späten Nachmittag checkten wir ins Hotel ein und sowohl Lehrer als Schüler hatten den Abend frei, um etwas essen zu gehen und Verdun zu erkunden.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen begannen wir mit dem zweiten Teil der Führung und fuhren dafür in einen Militärbunker, in dem eine Wachsfigurenausstellung eingerichtet war, wodurch dieser zum Leben erweckt wurde. Danach ging es weiter in ein Museum, das sowohl eine breite Auswahl an originalen Exponaten als auch interaktive Aspekte bot, die bis hin zu einem VR-Erlebnis der Schlacht reichten. Anschaulicher wurde es, als wir das Fort Douaumont besichtigten, den größten Bunker der Schlacht von Verdun, dessen Besonderheit es war, dass es im Verlaufe des Krieges sowohl in der Hand der Franzosen als auch der Deutschen war. Folglich gedenkt man hier der gefallenen Soldaten beider Parteien und im tiefen Keller des Bunkers konnten wir auch eine Gedenkstätte besichtigen, zu deren Füßen zahlreiche Gedänkkränze niedergelegt worden waren u.a. von unserem
Verteidigungsminister. Das eindrücklichste Erlebnis der Fahrt erwartete uns jedoch ganz zum Schluss - das Beinhaus von Douaumont: Ein Friedhof für 16.000 gefallene Soldaten und ein Mahnmal, in dessen Keller die Gebeine von weiteren 130.000 nicht identifizierbaren Soldaten ruhen.
Wenn man ein Fazit zieht, kann man sagen, dass diese Fahrt jeden von uns bewegt hat. Die Eindrücke des Ortes, Geschichten und Einzelschicksale der Soldaten sind oftmals so tragisch, dass sie einem eine neue Perspektive auf die Grausamkeit eines Krieges geben. Doch so negativ dieser Ort auch geprägt ist, so ist es doch zu empfehlen ihn einmal im Leben besichtigt zu haben. Die Schlacht von Verdun ist ein wichtiger Erinnerungsort der deutsch-französischer Geschichte und daher eine Rolle in der historisch-politischen Bildung einnehmen.