Explo-Labor Heidelberg

Im Rahmen der diesjährigen Projekttage der Qualifikationsphase fuhren der Bio-Lk von Herrn Dr. Belz aus der Q3 und der LK von Frau Riechel aus der Q1 nach Heidelberg in ein Lernlabor, um unser bisher hart erarbeitetes aber dann doch theoretisches Wissen der Biotechnologie praktisch anwenden zu können.

Nach der 1,5 stündigen Anfahrt haben wir zunächst eine Sicherheitsbelehrung erhalten (wir haben erfahren, dass wir heute im Rahmen der Versuche keinen tödlichen Gefahren ausgesetzt sein werden, da wir uns „nur“ in einem Labor der Sicherheitsstufe I befanden) und dann denn ersten Kriminalfall besprochen:

Um herauszufinden, wer einen Juwelierladen ausgeraubt hat, bekam jede Zweiergruppe DNA-Spuren eines Tatortverdächtigen, die wir mithilfe der PCR (Polymerasekettenreaktion), einem Verfahren zur Vervielfältigung kleinster DNA Mengen, zunächst vermehrt haben. Dabei musste man mit präzisen Pipetten und mit sehr kleinen Stoffmengen arbeiten, woran sich jeder erstmal gewöhnen musste. Während der Thermocycler seine Arbeit verrichtete und in insgesamt 35 Durchgängen die DNA-Proben vervielfältigte, besprachen wir schon unser nächstes Experiment. Im Rahmen des zweiten Falles bekamen wir Proben von verschiedenen möglichen Quellen multiresistenter Keime (Bakterien) aus einem Krankenhaus: von der Toilette, aus der Kantine, aus den Wasserleitungen usw… Die Plasmide, einzelne extrachromosonale DNA-Ringe in Bakterien, tragen bestimmte Resistenzen gegenüber Stoffen wie Antibiotika. Diese haben wir aus der Zelle herauslysiert.

An dieser Stelle durften wir dann unsere verdiente Mittagspause machen – aufgehalten haben wir uns in der Cafeteria oder im Café auf dem Gelände des Forschungsinstituts. Nach einem weiteren theoretischen Teil präparierten wir die Agarosegele (auf den Bilden zu sehen) und konnten dann die Proben durch die Gelektrophorese (siehe Bilder) auftrennen. Wir haben beide Fälle mehr oder weniger gelöst: Bakterien im Lüftungsschacht waren für die Todesfälle im Krankenhaus verantwortlich, bei dem Überfall auf den Juwelierladen war keiner der Verdächtigen der Täter.

Am Ende des Tages waren alle müde, haben aber sehr viel dazu gelernt und viele Eindrücke gesammelt. Insgesamt war es ein „erfolgreicher“ Tag.

Der Bio-LK Q3 von Herrn Belz