Wir erstellen antike Vasen - ein Projekt des LK-Griechisch

Schülerinnen des LK - Griechisch haben ganz im Stile der alten Griechen Vasen erstellt. Hier gibt es nun die Ergebnisse zu bestaunen.

Vase 1: Marlene Ju

Ursprünglich auf einem Stamnos, einem amphorenähnlichen Vorratsgefäß des antiken Griechenlands, abgebildet, zeigt die vorliegende Szene Odysseus und seine Gefährten umringt von Sirenen. Nachdem der trojanische Krieg, welcher in dem Epos „Ilias“ des Dichters Homer geschildert wird, von den Griechen für sich entschieden wurde, machten sich jene auf den Weg der Heimkehr. Diese Reise nach Hause gestaltete sich für den griechischen Kämpfer Odysseus ein wenig schwierig, da er durch das Verärgern des Meeresgottes Poseidon auf eine 10-jährige Irrfahrt geschickt wurde, welche uns als das berühmte Werk „Odyssee“, ebenfalls von Homer, bekannt ist.
Auf dem vorliegenden Bild sind geflügelte Wesen zu sehen, die sogenannten Sirenen, welche mit ihrem lieblichen Gesang die Seefahrer derart verzauberten, dass sie diesen dadurch sogar den Tod bringen konnten. Auch Odysseus kam auf den Irrfahrten mit seinen Gefährten an der Meeresenge vorbei, an der sich die Sirenen aufhielten. Um die Lieder zu vernehmen, ohne Gefahren erleiden zu müssen, stopfte Odysseus seinen Freunden, welche das Schiff ruderten, die Ohren mit Wachs aus und befahl jenen, ihn am Mast festzubinden, auf welche Weise Odysseus letztendlich als einer der wenigen Menschen den zauberhaften Gesang hören konnte und gleichzeitig nicht mit dem Leben bezahlen musste.

Vase 2: Tatjana Salov

Diese Schale ist inspiriert von der bekannten Dionysos-Schale des Exekias. Man kann sie in der Staatlichen Antikensammlung in München sehen.
Auf dem oberen Rand erkennt man das in der antiken griechischen Kunst typische Mäander Muster. In der Mitte ist ein Segelschiff zu sehen, auf dem eine Person mit Krone liegt. Aus dem Mast wachsen Weinranken und das Schiff wird von Delphinen umschwommen. Sowohl die Weintrauben, als auch die Delphine deuten daraufhin, dass es sich bei der Person, um Dionysos, den Gott des Weines, handelt.
Bei dieser Szenerie handelt es sich um einen Teil aus dem 7. Homerischen Hymnus. Dort wird geschildert, wie tyrannische Piraten den Gott Dionysos gefangen nehmen und fesseln, da sie diesen nicht erkannten. Er verwirrte die Gedanken der Piraten und verwandelte diese, nachdem sie ins Wasser gesprungen waren, in Delphine. Diese Schale bildet die Entstehungsgeschichte der Delphine in der griechischen Mythologie ab.

Vase 3: Fanny Anghelescu

Das vorliegende Bild umfasst die beiden griechischen Helden Achilleus und Aias, die einen Moment der Ruhe im trojanischen Krieg zum gemeinsamen Spielen eines Brettspieles nutzen.

Beide sitzen während einer Pause zusammen und würfeln, wobei dieses dargestellte Motiv auf den ersten Blick gut erkennbar und leicht verständlich ist. Zudem ist das Bild symmetrisch aufgebaut, wenngleich die zwei Männer auf unterschiedliche Weise präsentiert werden. So trägt der auf der linken Seite sitzende Achilleus auch in dieser Situation seinen Helm, während Aias ohne Kopfbedeckung spielt. Zusätzlich differenzieren sie sich in ihren Haltungen voneinander. Nichtsdestotrotz sind beide Griechen gut angezogen und frisiert, aber auch mit Waffen bzw. Speeren ausgestattet, was sie als adelige Kämpfer zu erkennen gibt.

Allgemein strahlt das Bild trotz der vorhandenen Kriegsutensilien eine große Ruhe aus, die in starkem Kontrast zu den dramatischen und emotional aufgeladenen Geschehnissen der Ilias, geschrieben vom Dichter Homer, steht. Vor allem Achilleus, der in der Geschichte vom trojanischen Krieg als aufgeregte und temperamentvolle Person dargestellt wird, ist hier in einer nahezu entspannten Lage auffindbar.

Das Motiv von den Spielenden ist literarisch zwar nicht überliefert, jedoch stammt es aus dem trojanischen Sagenkreis. Insgesamt sind über 180 Vasen mit diesem überliefert, wobei die bekannteste Ausgabe wohl eine vom Töpfer und Vasenmaler Exekias geschaffene Bauchamphore ist.