Barbie und ihre Freunde: Applaus für das Schultheater

Das Leonardo – Theaterprojekt der Diltheyschule

Ein quirliger, weiß gekleideter Strolch rabaukt da vergnügt über die Bühne. Man erkennt ihn ja leider nicht, meint er, und eine Visitenkarte hat er auch nicht dabei. Es ist halt nur ein unbeachteter Meersalzstreuer, der da ausgelassen im Rampenlicht tanzt.

Im Theaterstück der Berliner Autorin Ursula Krechel wirbeln so einige Gegenstände, Puppen und Süßigkeiten herum. Die Hauptfigur lässt sich dabei gar nicht so leicht ausfindig machen. Ist es der mächtige Meerbär mit seinem Hammer in der Hand, sind es die britzebraunen Fischstäbchen oder ist es Barbie, die körperbewusste Puppe mit blondem Langhaar? Alle Bühnenfiguren des Stücks werden umschwebt vom blauen Meer. Ja, auch das Meer hat hier viel zu erzählen und würde gern einmal selbst in Urlaub fahren.

Ulrich Poessneckers Inszenierung stellt sich den surrealen Momenten des Textes, gibt der heiteren Traumwelt des Stücks eine greifbare, lebendige Struktur und präsentiert die jungen Akteure in schönster, freudiger Spiellaune. Der Text des Meeres funkelt wie im Lichte der Mittagssonne, die bestens aufgelegten Fischstäbchen reihen leicht, hell und mühelos Melodie an Melodie. Alles tanzt, bewegt sich in Rhythmen, parliert und strahlt.

„Ich glaub, mich tritt ein Meerschwein“ ist das Theaterjahresprojekt des DSP WU Kurses 8 / 9 Poessnecker. Es wird unterstützt von den Mädchen und Jungs der Theater AG 6 / 7 Sarnowski. Wer das Engagement und die Leidenschaft der jungen Schauspieltruppe miterlebt hat, erkennt, dass das Schultheater einen Raum schaffen kann, in dem Schüler ihre Vorstellungskraft, ihre Kreativität und auch ihr Gemeinschaftserleben entwickeln dürfen. Im Schultheater geht es ganz sicher um mehr als um die perfekte Interpretation eines Stücks. Wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen, kann man das Stück beim kommenden Schulfest wiedersehen.

U. Poessnecker , Mai 2017