Projekttag in der Spiegelgasse

Am  27.01.15 haben wir einen Ausflug in das Aktive Museum Spiegelgasse unternommen, um etwas über das Schicksal der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus zu erfahren.

Zuerst besichtigten wir das Aktive Museum Spiegelgasse , in dem wir über die neun Mädchen, die an der letzten Bat Mizwa (Einsegnungsfeier, von den Mädchen damals selbst als Konfirmation bezeichnet) in Wiesbaden vor der Reichskristallnacht teilnahmen, informiert wurden. Die Ausstellung erstreckte sich über zwei Stockwerke, im unteren Stockwerk fand man die Vorgeschichte der neun Mädchen vor der Bat Mizwa, im zweiten Stock wurde die Ausstellung auf zwei Räume verteilt. Im  ersten Raum erfuhr man, was aus den Mädchen geworden ist, die diese schwere Zeit überlebt haben und im zweiten Raum, der etwas düsterer gestaltet war,  lernte man das Schicksal der Mädchen kennen, die die Zeit des Nationalsozialismus nicht überlebt haben.

Nachdem wir uns mit den Mädchen beschäftigt hatten, besichtigten wir den Stolperstein in der Webergasse, dort erzählte uns ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Aktiven Museums Spiegelgasse etwas über den Stein vor Ort und das Stolperstein Projekt.

Danach gingen wir ins Rathaus, wo wir eine Ausstellung unter dem Namen ,,Auf einmal waren sie weg..." besichtigten. Die Ausstellung beinhaltete mehrere Teile, die wir chronologisch durcharbeiteten. Die Ausstellung behandelte die Themen: assimiliertes Bürgertum, osteuropäische Juden, jüdische Kinder, Jüdinnen in Mischehen und Juden in Nordenstadt. Außerdem durften wir uns eine virtuelle Rekonstruktion der Synagoge, die in der Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Wiesbaden niedergebrannt wurde, angucken. Bei dieser Ausstellung wurde uns erzählt, dass ca. 1000 Juden aus Wiesbaden festgenommen und in Lager deportiert wurden, wo sie dann zu Tode kamen.

Wenn man diese Zahl zum ersten Mal in so einem Zusammenhang hört, kann man das gar nicht glauben, denn viele dieser Menschen wurde nach dem Krieg vergessen. Fast jeden Tag läuft man an dem Mahnmal oder an einem Stolperstein vorbei und man ist sich der Bedeutung dieser Andenken gar nicht klar, doch nach diesem Tag, an dem uns viele Schicksale der 1000 Menschen nahegebracht wurden, haben diese 1000 Menschen für uns wieder ein Gesicht und einen Platz in unserer Erinnerung.

Magnus Uhde, Nicole Krumm, Daniel Martin und Etienne Wichermann