Wozu brauchen wir Europa?

Staatsministerin Lucia Puttrich beantwortet Fragen des Leistungskurses Politik der Q2

 

Das Atrium brechend voll mit Schüler/innen, Fernsehkameras im Hintergrund und auf der Bühne: zwei Schüler aus dem Leistungskurs Politik und die hessische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Frau Lucia Puttrich.

Nachdem sie zunächst Fragen zu ihrem politischen Werdegang beantwortet hat, schlägt Frau Puttrich einen breiten Bogen – der Ukrainekrieg, die Windkraft, die Aufnahme von Flüchtlingen und die weitere wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands sind nur einige der angesprochenen Themen. Dabei werden auch sehr ernste Töne angeschlagen: Frau Puttrich ist sich sicher, dass es in Zukunft deutliche Wohlstandseinbußen in Deutschland geben wird. Die großen Summen, die der Staat aktuell an verschiedenen Ecken ausgibt, um Löcher zu stopfen, die durch die Folgen der Pandemie und des Krieges gerissen werden, müssen irgendwann wieder hereingeholt werden.
Den Krieg in der Ukraine sieht sie als Auseinandersetzung zweier Systeme. Putin, davon ist sie überzeugt, will die westlichen Demokratien schwächen, in seinem Einflussbereich alle demokratischen Bewegungen ersticken. In der Ukraine, so Frau Puttrich, werde das eroberte Land unbewohnbar gemacht.

Vor diesem Hintergrund erfolgte ihr leidenschaftlicher Appell für die Stärkung und Weiterentwicklung der europäischen Gemeinschaft, die für Deutschland und Hessen nicht weniger als eine Überlebensfrage sei. Den interessierten Schüler/innen erläuterte sie ihre Arbeit in Brüssel, wo sie die hessischen Interessen und Sichtweisen in den europäischen Prozess einbringt.

Aktuell macht sich die Diltheyschule auf den Weg, um eine Europaschule des Landes Hessen zu werden. Dieses Programm soll Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene von der europäischen Einigung begeistern und sie befähigen, sich in Europas Vielfalt und dem globalen Studien- und Arbeitsmarkt zurechtzufinden. Dazu tragen Austausche und Begegnungen ebenso bei wie interkulturelles Lernen und die demokratische Gestaltung der eigenen Lebens- und Lernbereiche. Die Arbeit der Staatsministerin kennen zu lernen, war für den anwesenden Jahrgang Q2 ein Schritt in diese, für die Jugend so wichtige Richtung.

 

Claudia Oedekoven